Kleines Projekt mit großer Wirkung – Mendiger Grundschüler setzten sich für ihre Schule ein
- Schulleitung
- 27. März
- 2 Min. Lesezeit

Briefeschreiben stand im Frühling 2023 auf dem Lehrplan der dritten Klassen – neben privaten Briefen wie ein Osterbrief oder eine Einladung auch die Unterscheidung zu formellen Briefen (wie zum Beispiel für Behörden oder Versicherungen). In einem klasseninternen Schreibprojekt thematisierte die Marienkäferklasse die Versorgung mit sauberem Trinkwasser aus einem Trinkbrunnen und machte sich mit einem förmlichen Schreiben an den Verbandsbürgermeister Jörg Lempertz für eine schulische Baumaßnahme stark.
Mit einem Brief im XXXL-Format erreichten die damaligen Drittklässler Aufmerksamkeit und Interesse beim zuständigen Schulträger. In einem überzeugenden Auftritt überreichte eine Abordnung den übergroßen Brief an den Verbandsbürgermeister (Osterferien 2023). Ein gutes Jahr später, die Erfolgsmeldung: Im Frühsommer 2024 konnte die Trinkbrunnenanlage in Betrieb genommen werden.
Sichtlich glücklich und stolz waren die Kinder der damaligen 4d, dass ihre kleine Schreibidee zu einem nachhaltigen Projekt wuchs. Die Klassenlehrerin hatte den Kindern als Hausaufgabe aufgegeben, Argumente für die Errichtung eines Trinkbrunnens zu recherchieren, zu sammeln und als kurze Briefe zu verfassen. In mehreren Redaktions-sitzungen trug die Klasse im Deutschunterricht die tragfähigsten Argumente zusammen, sichtete und gewichtete sie und verfeinerte die Formulierungen. Aus dieser Sammlung guter Gedanken entstand ein umfangreiches und aussagekräftiges Schreiben an den Verbandsbürgermeister Jörg Lempertz. Die gesamte Klasse beteiligte sich in unterschiedlicher Form, ob nun als schreibendes Redaktionsmitglied in der inhaltlichen Arbeit, in der kreativen Umsetzung (künstlerische Gestaltung des Briefes inklusive des Umschlages) oder auch als Abordnung zur Überreichung des Briefes.
Der Verbandsbürgermeister ließ sich vom „größten Brief, den ich je erhielt“ (O-Ton Jörg Lempertz) und dem überzeugten Auftreten von sieben Kindern der ehemaligen Klasse 3d (plus eines Geschwisterkindes) für die Idee begeistern.
Mehrere Elternteile hatten die Kinder zum Termin begleitet, doch das Gespräch führten die Kinder im großen Sitzungssaal des Rathauses mit dem Bürgermeister allein.
Jörg Lempertz setzte sich für das Anliegen der Schülerinnen und Schüler im Bauausschuss ein, und schon einige Monate später stand fest, der etwas andere Bauantrag auf einen Trinkbrunnen wurde von der Verbandsgemeinde angenommen. Es dauerte noch weitere Monate bis zur Umsetzung der circa 13.800 € teuren Baumaßnahme (nebst Folgekosten etwa für die Wartung und Reinigung der Anlage). Im Juni 2024 – „gerade noch rechtzeitig“ – war es der VG Mendig gelungen, die Trinkbrunnen in Betrieb zu nehmen, denn schon wenige Wochen später „flogen“ die ehemaligen Dritt- beziehungsweise damals Viertklässler der Marienkäferklasse (und ihre drei Parallelklassen) in die weiterführenden Schulen „aus“.Der selbstformulierte Appell der Marienkäferkinder an Jörg Lempertz vom Frühling 2023 hatte seine Wirkung entfaltet:
„Bitte handeln Sie schnell! Denn, wir wären Ihnen sehr dankbar, wenn Sie unseren Wunsch möglichst schnell erfüllen würden, da wir ja nur noch etwas länger als ein Jahr an dieser Schule sind und sehr gerne diesen Genuss miterleben würden!“
Schon in den ersten Tagen nach der Inbetriebnahme der beiden Trinkwasserhähne zeigte sich: Gekühltes und gefiltertes Trinkwasser aus unserer Region wird von den Kindern der großen Grundschule (circa 400 Kinder) als erfrischendes, gesundes und umweltfreundliches Getränk begeistert angenommen.
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